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5. Modem Konfiguration (ohne seriellen Port)

5.1 AT Befehle

Genau wie der serielle Port, den das Modem verwendet, richtig konfiguriert werden muss, ist auch für das Modem selbst eine Konfiguration notwendig. Ein Modem wird durch Senden von AT Befehlen konfiguriert, die auf der selben seriellen Leitung übertragen werden, die auch für die Übertragung von Daten verwendet wird.

Die meisten Modems verwenden einen AT Befehlssatz. Dies sind kryptische kurze ASCII Befehle, wobei alle Befehle mit den Buchstaben »AT« beginnen, z.B. »ATZ&K3«. In diesem Beispiel sind gleich zwei Befehle enthalten: »Z« und »&K3«. Leider gibt es viele verschiedene Variationen dieses AT Befehlssatzes, so dass ein Befehl, der bei einem Modem funktioniert, bei einem anderen Modem vielleicht nicht angewendet werden kann. Daher kann nicht garantiert werden, dass die AT Befehle, die in diesem Abschnitt vorgestellt werden, auch mit Ihrem Modem funktionieren. Ausserdem muss jeder Befehl mit einem CR abgeschlossen werden, damit das Modem den Befehl ausführt.

Diese Befehlssequenzen werden entweder automatisch durch das Kommunikationsprogramm gesendet oder explizit durch Sie. Die meisten Kommunikationsprogramme verfügen über eine Möglichkeit, um direkt Befehle an das Modem zu senden. Dies eignet sich sehr gut, um das Modem zu konfigurieren. Sie können das Modem z.B. anweisen, sich eine bestimmte Einstellung zu merken, selbst wenn zwischendurch die Stromversorgung abgeschaltet wurde.

Wenn Sie ein Handbuch zu Ihrem Modem haben, können Sie wahrscheinlich alle AT Befehle darin nachschlagen. Anderenfalls können Sie versuchen, Informationen über das Internet zu bekommen. Man kann dazu eine Suchmaschine verwenden, und als Suchwörter einige Befehle verwenden, um zu vermeiden, dass Sie Seiten finden, die zwar Informationen über diese Befehle enthalten, die Befehle selber aber nicht auflisten. Sie können auch einige der Seiten ausprobieren, die im Abschnitt Seiten im Internet angegeben sind.

5.2 Initialisierungs-Strings: Abspeichern und Wiederherstellen

Die Beispiele in diesem Abschnitt stammen aus dem Hayes AT Modem-Befehlssatz. Alle Befehle müssen mit den Buchstaben »AT« beginnen (z.B. »AT&C1&D3«). Wenn ein Modem eingeschaltet wird, dann stellt es sich automatisch auf eine der Konfigurationen ein, die in seinem nicht flüchtigen Speicher enthalten sind. Wenn Sie mit dieser Konfiguration zufrieden sind, brauchen Sie nichts weiter zu tun.

Falls die Konfiguration nicht zufriedenstellend ist, kann man die abgespeicherte Konfiguration entweder direkt verändern, oder das Modem jedes mal, bevor es verwendet wird, durch einen »Init-String« (= Intialisierungs-Sequenz) einstellen. Ein Kommunikationsprogramm nutzt normalerweise diese Möglichkeit. Was genau gesendet wird, hängt davon ab, wie Sie das Kommunikationprogramm konfiguriert haben oder welche Skripts Sie dafür geschrieben haben, wenn Sie Kermit verwenden. Üblicherweise können Sie den Init-String, den Ihr Kommunikationsprogramm verwenden, editieren und Ihren Bedürfnissen (bzw. den Ihres Modems) anpassen. Häufig können Sie auch innerhalb des Kommunikationsprogramms einen bestimmten Modemtyp auswählen, dann wird ein Init-String verwendet, von dem das Kommunikationsprogramm denkt, dass es der bestmögliche ist.

Die Konfiguration, die das Modem verwendet, wenn es eingeschaltet wird, (ein sogenanntes Profil) kann durch einen Init-String festgelegt werden. Wenn ein Kommunikationsprogramm dem Modem einen Init-String sendet, dann wird dieser Befehl die Standardkonfiguration ändern. Wenn z.B. der Init-String nur zwei Befehle enthält, dann werden nur die betreffenden beiden Parameter verändert. Andere Befehle können hingegen ein bereits im Modem gespeichertes Profil aktivieren, so dass der Init-String in diesem Fall die komplette Konfiguration ändern könnte.

Moderne Modems verfügen über einige verschiedene Profile, aus denen man auswählen kann. Diese Profile sind im nicht flüchtigen Speicher des Modems abgelegt; der Inhalt dieses Speichers bleibt auch dann erhalten, wenn das Modem abgeschaltet wird. In meinem Modem gibt es z.B. zwei werkseitig eingestellte Profile (0 und 1, keines von beiden kann verändert werden) und zwei benutzerdefinierte Profile (0 und 1), die der Anwender verändern und abspeichern kann. Ihr Modem verfügt u.U. über eine größere Anzahl an Profilen. Welches der benutzerdefinierten Profile beim Einschalten aktiv wird, hängt von einem anderen Parameter im Profil ab. Falls der Befehl »AT&Y0« eingegeben wird, dann wird in Zukunft das Profil 0 beim Einschalten verwendet. Beim Befehl »AT&Y1« wird dagegen Profil 1 verwendet.

Es gibt auch Befehle, um jedes der vier gespeicherten Profile ab sofort zu aktivieren. Man könnte so einen Befehl in einem Init-String verwenden. Wenn das selbe Profil aktiviert wird, das beim Einschalten geladen wurde, wird natürlich nichts geändert, es sei denn, das aktive Profile wurde seit dem Einschalten verändert. Da dies nicht ganz auszuschliessen ist, ist es eine gute Idee, einen Init-String zu verwenden, selbst wenn dabei nichts anderes bewirkt wird, als ein bereits gespeichertes Profil zu aktivieren.

Das gespeicherte Profil 0 aktivieren:
»ATZ0« aktiviert benutzerdefiniertes Profil 0 und bewirkt einen Reset
»AT&F0« aktiviert das werkseitig eingestellte Profil 0

Wenn Sie das Modem nach Ihren Wünschen konfiguriert haben (einschließlich der Aktivierung eines werkseitigen Profils mit kleinen Änderungen), möchten Sie es vielleicht als benutzerdefiniertes Profile ablegen:
»AT&W0« speichert die aktuelle Konfiguration als Anwenderprofil 0

Viele Modemanwender kümmern sich nicht darum, eine gute Konfiguration in ihrem Modem zu speichern. Statt dessen senden sie dem Modem jedesmal, bevor es verwendet werden soll, einen längeren Init-String. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Werkseinstellung am Beginn des Init-Strings zu aktivieren, und dann einige kleinere Änderungen mit zusätzlichen Befehlen am Ende des Init-Strings durchzuführen. Bei diesem Verfahren werden Probleme vermieden, falls jemand das benutzerdefinierte Profil, welches beim Einschalten geladen wird, verändert hat.

Einige Kommunikationsprogramme verfügen über eine Bibliothek, aus der für jeden Modem-Typ ein geeigneter Init-String ausgewählt werden kann. Die schwierigste Methode (bei der Sie jedoch auch eine Menge über Modems lernen können) besteht darin, das Modem-Handbuch zu studieren und selbst einen Init-String zu schreiben. Sie können auch die geänderte Modem-Konfiguration dauerhaft als benutzerdefiniertes Profil abspeichern, so dass künftig eine Inititalisierung des Modems nicht mehr notwendig ist.

Wenn Sie die von Kommunikationsprogrammen verwendeten Init-Strings näher untersuchen, werden Sie vielleicht Symbole finden, die keine gültigen Modem-Befehle sind. Diese Symbole stellen Befehle für das Kommunikationsprogramm dar und werden nicht an das Modem übertragen (wie z.B. das Zeichen »~«, das für eine kurze Pause steht).

5.3 Weitere Modem-Befehle

Alle Modem-Befehl müssen mit der Zeichenfolge »AT« beginnen. Die folgenden Befehle für Hayes-kompatible Modems stellen sinnvolle Werte ein:

»E1«    Befehlsecho EIN
»Q0«    Modemmeldungen werden ausgegeben
»V1«    Modemmeldungen erscheinen im Klartext
»S0=0«  Modem hebt bei ankommenden Anrufen nicht ab

Die folgenden Befehle betreffen die Modemsteuerleitungen DCD und DSR:

»&C1«  DCD leuchtet nur bei bestehender Verbindung
»&S0«  DSR ist immer gesetzt, wenn das Modem eingeschaltet ist
Das Verhalten der DTR Steuerleitung läßt sich auch beeinflussen, aber das ist ein wenig komplizierter.


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