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Bevor Sie X11 konfigurieren, benötigen Sie folgende Informationen:
die Spezifikationen des Monitors
den Chipset des Grafikadapters
die Speichergröße des Grafikadapters
Aus den Spezifikationen des Monitors ermittelt X11 die Auflösung und die Wiederholrate für den Betrieb des X-Servers. Die Spezifikationen entnehmen Sie der Dokumentation des Monitors oder der Webseite des Herstellers. Sie benötigen die horizontale und die vertikale Synchronisationsfrequenz.
Der Chipsatz der Grafikkarte bestimmt den Treiber, den X11 verwendet. Die meisten Chipsätze werden automatisch erkannt, Sie brauchen die Information jedoch, wenn die Erkennung fehlschlägt.
Die Speichergröße der Grafikkarte bestimmt die maximal mögliche Auflösung und Farbtiefe.
X11 wird in mehreren Schritten konfiguriert. Zuerst müssen Sie eine Vorgabe für die Konfigurationsdatei erstellen. Setzen Sie dazu als root den folgenden Befehl ab:
# Xorg -configure
Für XFree86 lautet der Befehl:
# XFree86 -configure
Die Vorgabe-Konfiguration wird dann unter dem Namen xorg.conf.new im Verzeichnis /root gespeichert (das verwendete Verzeichnis wird durch die Umgebungsvariable $HOME bestimmt und hängt davon ab, wie Sie zu root gewechselt sind). Unter XFree86 heißt die Konfigurationsdatei XF86Config.new. X11 hat in diesem Schritt versucht, die Grafik-Hardware des Systems zu erkennen und eine Konfigurationsdatei ausgeschrieben, die zur Hardware passende Treiber lädt.
Im nächsten Schritt wird geprüft, ob Xorg die Grafik-Hardware des Systems verwenden kann. Setzen Sie dazu den folgenden Befehl ab:
# Xorg -config xorg.conf.new
Unter XFree86 benutzen Sie den nachstehenden Befehl:
# XFree86 -xf86config XF86Config.new
Wenn jetzt ein graues Raster und der X-Mauszeiger erscheinen, war die Konfiguration erfolgreich. Beenden Sie den Test indem Sie Ctrl+Alt+Backspace drücken.
Anmerkung: Wenn die Maus nicht funktioniert, prüfen Sie, ob die Maus konfiguriert wurde. Die Mauskonfiguration wird in Abschnitt 2.9.10 beschrieben.
Als Nächstes passen Sie xorg.conf.new (oder XF86Config.new) an. Öffnen Sie die Datei in einem Editor, wie emacs(1) oder ee(1) und fügen Sie die Synchronisationsfrequenzen des Monitors ein. Die Frequenzen werden im Abschnitt "Monitor" eingetragen:
Section "Monitor" Identifier "Monitor0" VendorName "Monitor Vendor" ModelName "Monitor Model" HorizSync 30-107 VertRefresh 48-120 EndSection
Unter Umständen fehlen die Schlüsselwörter HorizSync und VertRefresh, die Sie dann nachtragen müssen. Geben Sie, wie im Beispiel gezeigt, die horizontale Synchronisationsfrequenz hinter HorizSync und die vertikale Synchronisationsfrequenz hinter VertRefresh an.
X unterstützt die Energiesparfunktionen (DPMS, Energy Star) Ihres Monitors. Mit xset(1) können Sie Zeitschranken für die DPMS-Modi “standby”, “suspend”, “off” vorgeben, oder diese zwingend aktivieren. Die DPMS-Funktionen können Sie mit der nachstehenden Zeile im "Monitor"-Abschnitt aktivieren:
Option "DPMS"
Die gewünschte Auflösung und Farbtiefe stellen Sie im Abschnitt "Screen" ein:
Section "Screen" Identifier "Screen0" Device "Card0" Monitor "Monitor0" DefaultDepth 24 SubSection "Display" Viewport 0 0 Depth 24 Modes "1024x768" EndSubSection EndSection
Mit DefaultDepth wird die Farbtiefe des X-Servers vorgegeben. Mit der Option -depth von Xorg(1) (oder XFree86(1)) lässt sich die vorgegebene Farbtiefe überschreiben. Modes gibt die Auflösung für die angegebene Farbtiefe an. Die Farbtiefe im Beispiel beträgt 24 Bits pro Pixel, die zugehörige Auflösung ist 1024x768 Pixel. Beachten Sie, dass in der Voreinstellung nur Standard-VESA-Modi der Grafikkarte angegeben werden können.
Sichern Sie die Konfigurationsdatei und testen Sie die Konfiguration wie oben beschrieben.
Anmerkung: Bei der Fehlersuche sind Ihnen die Protokolle des X11-Servers behilflich. In den Protokollen wird die gefundene Graphik-Hardware protokolliert. Die Protokolle von Xorg heißen /var/log/Xorg.0.log (XFree86 verwendet XFree86.0.log). Die Dateinamen enthalten eine laufende Nummer, der Name variiert daher von Xorg.0.log zu Xorg.8.log.
Wenn alles funktioniert hat, installieren Sie die Datei an einen Ort, an dem Xorg(1) (oder XFree86(1)) sie findet. Normalerweise wird die Konfigurationsdatei unter /etc/X11/xorg.conf oder /usr/X11R6/etc/X11/xorg.conf gespeichert (XFree86 verwendet /etc/X11/XF86Config oder /usr/X11R6/etc/X11/XF86Config):
# cp xorg.conf.new /etc/X11/xorg.conf
Unter XFree86:
# cp XF86Config.new /etc/X11/XF86Config
Damit ist die X11-Konfiguration beendet. Wenn Sie XFree86 4.X mit startx(1) starten wollen, müssen Sie noch den Port x11/wrapper installieren. Der Wrapper ist Teil von Xorg, daher müssen Sie den Port unter Xorg nicht installieren. X11 können Sie auch mit xdm(1) starten.
Anmerkung: Sie können X11 auch mit dem graphischen Werkzeug xorgcfg(1) ( xf86cfg(1) unter XFree86) konfigurieren. Mit den Werkzeugen können Sie Treiber auswählen und Einstellungen vornehmen. Das Werkzeug kann auch auf der Konsole benutzt werden, starten Sie es einfach mit xorgcfg -textmode. Weiteres erfahren Sie in den Hilfeseiten xorgcfg(1) und xf86cfg(1).
Weiterhin gibt es noch das Werkzeug xorgconfig(1) ( xf86config(1) unter XFree86). Dieses Werkzeug ist schwerer zu handhaben, funktioniert aber in Situationen, in denen die anderen Werkzeuge nicht funktionieren.
Der Intel® i810 Chipset benötigt den Treiber agpgart, die AGP-Schnittstelle von X11. Der Treiber agp(4) befindet sich seit 4.8-RELEASE und 5.0-RELEASE in der Vorgabekonfiguration GENERIC. Wenn Sie eine frühere FreeBSD-Version benutzen, müssen Sie Ihre Kernelkonfiguration um die nachstehende Zeile erweitern:
device agp
Anschließend müssen Sie einen neuen Kernel bauen. Sie können beim Systemstart das Modul agp.ko auch mit dem loader(8) aktivieren. Fügen Sie dazu einfach die nachstehende Zeile in /boot/loader.conf ein:
agp_load="YES"
Wenn Sie FreeBSD 4.X oder eine frühere Version benutzen, müssen Sie noch die Gerätedateien im Verzeichnis /dev erstellen:
# cd /dev # sh MAKEDEV agpgart
Anmerkung: Wenn Sie FreeBSD 5.X oder eine neuere Version verwenden, werden die Gerätedateien automatisch von devfs(5) angelegt. Lassen Sie dann diesen Schritt aus.
Ab jetzt kann die Hardware wie jede andere Grafikkarte auch konfiguriert werden. Der Treiber agp(4) kann nicht nachträglich mit kldload(8) in einen laufenden Kernel geladen werden. Er muss entweder fest im Kernel eingebunden sein oder beim Systemstart über /boot/loader.conf geladen werden.
Ab XFree86 4.1.0 kann es sein, dass Sie Meldungen über “unresolved symbols” wie fbPictureInit erhalten. Fügen Sie in diesem Fall die nachstehende Zeile hinter Driver "i810" in die X11-Konfigurationsdatei ein:
Option "NoDDC"
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