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Zunächst sollten Sie in Erfahrung bringen, welches Soundkartenmodell Sie besitzen, welchen Chip die Karte benutzt und ob es sich um eine PCI- oder ISA-Karte handelt. FreeBSD unterstützt eine Reihe von PCI- als auch von ISA-Karten. Die Hardware-Notes zählen alle unterstützten Karten und deren Treiber auf.
Um Ihre Soundkarte benutzen zu können, müssen Sie den richtigen Gerätetreiber laden. Sie haben zwei Möglichkeiten, den Treiber zu laden: Am einfachsten ist es, das Modul mit kldload(8) zu laden. Sie können dazu die Kommandozeile verwenden:
# kldload snd_emu10k1
Alternativ können Sie auch einen Eintrag in der Datei /boot/loader.conf erstellen:
snd_emu10k1_load="YES"
Beide Beispiele gelten für eine Creative SoundBlaster® Live! Soundkarte. Weitere ladbare Soundmodule sind in der Datei /boot/defaults/loader.conf aufgeführt. Wenn Sie nicht sicher sind, welchen Gerätetreiber Sie laden müssen, laden Sie den Treiber snd_driver:
# kldload snd_driver
Der Treiber snd_driver ist ein Meta-Treiber, der alle gebräuchlichen Treiber lädt und die Suche nach dem richtigen Treiber vereinfacht. Weiterhin können alle Treiber über /boot/loader.conf geladen werden.
Anmerkung: Um unter FreeBSD 4.X alle Treiber zu laden, müssen Sie das Modul snd anstelle von snd_driver verwenden.
Alternativ können Sie die Unterstützung für die Soundkarte direkt in den Kernel einkompilieren. Diese Methode im nächsten Abschnitt beschrieben. Weiteres über den Bau eines Kernels erfahren Sie im Kapitel Kernelkonfiguration.
Zuerst müssen Sie den allgemeinen Audio-Treiber sound(4) in die Kernelkonfiguration aufnehmen. Fügen Sie dazu die folgende Zeile in die Kernelkonfigurationsdatei ein:
device sound
Unter FreeBSD 4.X benutzen Sie bitte stattdessen die nachstehende Zeile:
device pcm
Als nächstes müssen Sie den richtigen Treiber in die Kernelkonfiguration einfügen. Den Treiber entnehmen Sie bitte der Liste der unterstützen Soundkarten aus den Hardware-Notes. Zum Beispiel wird die Creative SoundBlaster Live! Soundkarte vom Treiber snd_emu10k1(4) unterstützt. Für diese Karte verwenden Sie die nachstehende Zeile:
device "snd_emu10k1"
Die richtige Syntax für die Zeile lesen Sie bitte in der Hilfeseite des entsprechenden Treibers nach. Die Syntax finden Sie ebenfalls in der Datei /usr/src/sys/conf/NOTES (/usr/src/sys/i386/conf/LINT unter FreeBSD 4.X).
Nicht PnP-fähige ISA-Karten benötigen weiterhin Angaben zu den Karteneinstellungen (IRQ, I/O-Port). Die Karteneinstellungen tragen Sie in die Datei /boot/device.hints ein. Während des Systemstarts liest der loader(8) diese Datei und reicht die Einstellungen an den Kernel weiter. Für eine alte Creative SoundBlaster 16 ISA-Karte, die den snd_sbc(4) Treiber benutzt, fügen Sie die folgende Zeile in die Kernelkonfiguration ein:
device snd_sbc
In die Datei /boot/device.hints tragen Sie beispielsweise die folgenden Einstellungen ein:
hint.sbc.0.at="isa" hint.sbc.0.port="0x220" hint.sbc.0.irq="5" hint.sbc.0.drq="1" hint.sbc.0.flags="0x15"
In diesem Beispiel benutzt die Karte den I/O-Port 0x220 und den IRQ 5.
Die Hilfeseite des jeweiligen Treibers beschreibt die Syntax der Einträge in der Datei /boot/device.hints. Unter FreeBSD 4.X werden diese Einstellungen direkt in der Kernelkonfigurationsdatei vorgenommen. Für die oben gezeigte ISA-Karte wird die nachstehende Zeile in die Kernelkonfiguration eingefügt:
device sbc0 at isa? port 0x220 irq 5 drq 1 flags 0x15
Das Beispiel verwendet die vorgegebenen Werte. Falls Ihre Karteneinstellungen andere Werte vorgeben, müssen Sie die Werte in der Kernelkonfiguration anpassen. Weiteres entnehmen Sie bitte der Hilfeseite snd_sbc(4).
Anmerkung: Unter FreeBSD 4.X benötigen manche Systeme mit einer auf der Hauptplatine integrierten Soundkarte noch die nachstehende Zeile in der Kernelkonfiguration:
options PNPBIOS
Nachdem Sie den neuen Kernel gestartet oder das erforderliche Modul geladen haben, sollte Ihre Soundkarte in den Systemmeldungen (dmesg(8)) auftauchen. Zum Beispiel:
pcm0: <Intel ICH3 (82801CA)> port 0xdc80-0xdcbf,0xd800-0xd8ff irq 5 at device 31.5 on pci0 pcm0: [GIANT-LOCKED] pcm0: <Cirrus Logic CS4205 AC97 Codec>
Den Status der Karte können Sie über die Datei /dev/sndstat prüfen:
# cat /dev/sndstat FreeBSD Audio Driver (newpcm) Installed devices: pcm0: <Intel ICH3 (82801CA)> at io 0xd800, 0xdc80 irq 5 bufsz 16384 kld snd_ich (1p/2r/0v channels duplex default)
Die Ausgaben können auf Ihrem System anders aussehen. Wenn das Gerät pcm nicht erscheint, prüfen Sie bitte Ihre Konfiguration. Stellen sie sicher, dass Sie den richtigen Treiber gewählt haben. Abschnitt 7.2.2.1 beschreibt häufig auftretende Probleme.
Wenn alles glatt lief, haben Sie nun eine funktionierende Soundkarte. Wenn ein CD-ROM oder DVD-ROM-Laufwerk an Ihrer Soundkarte angeschlossen ist, können Sie jetzt mit cdcontrol(1) eine CD abspielen:
% cdcontrol -f /dev/acd0 play 1
Es gibt viele Anwendungen, wie audio/workman, die eine bessere Benutzerschnittstelle besitzen. Um sich MP3-Audiodateien anzuhören, können Sie eine Anwendung wie audio/mpg123 installieren. Eine schnelle Möglichkeit die Karte zu prüfen, ist es, Daten an das Gerät /dev/dsp zu senden:
% cat Datei > /dev/dsp
Für Datei können Sie eine beliebige Datei verwenden. Wenn Sie einige Geräusche hören, funktioniert die Soundkarte.
Anmerkung: Unter FreeBSD 4.X müssen Sie noch Gerätedateien für die Soundkarte erstellen. Wenn die Karte als pcm0 erkannt wurde, führen Sie als root die nachstehenden Befehle aus:
# cd /dev # sh MAKEDEV snd0Wenn auf den vorigen Befehl pcm1 als Ausgabe erschienen ist, dann müssen Sie dieselben Befehle ausführen, nur dass Sie snd0 durch snd1 ersetzen.
Der Befehl MAKEDEV erzeugt mehrere Gerätedateien, die von Anwendungen benutzt werden.
Die Einstellungen des Mixers können Sie mit dem Kommando mixer(8) verändern. Weiteres lesen Sie bitte in der Hilfeseite mixer(8) nach.
Fehler | Lösung |
---|---|
“unsupported subdevice XX” |
Ein oder mehrere Device Nodes wurden nicht korrekt angelegt. Wiederholen Sie die oben angegebenen Schritte. |
“sb_dspwr(XX) timed out” |
Der I/O Port ist nicht korrekt angegeben. |
“bad irq XX” |
Der IRQ ist falsch angegeben. Stellen Sie sicher, dass der angegebene IRQ mit dem Sound IRQ übereinstimmt. |
“xxx: gus pcm not attached, out of memory” |
Es ist nicht genug Speicher verfügbar, um das Gerät zu betreiben. |
“xxx: can't open /dev/dsp!” |
Überprüfen Sie mit fstat | grep dsp ob eine andere Anwendung das Gerät geöffnet hat. Häufige Störenfriede sind esound oder die Sound-Unterstützung von KDE. |
Oft sollen mehrere Tonquellen gleichzeitig abgespielt werden, auch wenn beispielsweise esound oder artsd das Audiogerät nicht mit einer anderen Anwendung teilen können.
Unter FreeBSD können mit sysctl(8) virtuelle Tonkanäle eingerichtet werden. Virtuelle Kanäle mischen die Tonquellen im Kernel (so können mehr Kanäle als von der Hardware unterstützt benutzt werden).
Die Anzahl der virtuellen Kanäle können Sie als Benutzer root wie folgt einstellen:
# sysctl hw.snd.pcm0.vchans=4 # sysctl hw.snd.maxautovchans=4
Im Beispiel werden vier virtuelle Kanäle eingerichtet, eine im Normalfall ausreichende Anzahl. hw.snd.pcm0.vchans ist die Anzahl der virtuellen Kanäle des Geräts pcm0. Die Anzahl kann konfiguriert werden, sobald das Gerät existiert. hw.snd.maxautovchans ist die Anzahl der virtuellen Kanäle, die einem Gerät zugewiesen werden, wenn es durch kldload(8) eingerichtet wird. Da das Modul pcm unabhängig von den Hardware-Treibern geladen werden kann, gibt hw.snd.maxautovchans die Anzahl der virtuellen Kanäle an, die später eingerichtete Geräte erhalten.
Wenn Sie ein System ohne devfs(5) einsetzen, müssen Anwendungen die Geräte /dev/dsp0.x verwenden. Wenn hw.snd.pcm.0.vchans wie oben auf 4 gesetzt wurde, läuft x von 0 bis 4. Auf Systemen mit devfs(5) werden die Geräte automatisch zugeteilt.
Die Voreinstellungen des Mixers sind im Treiber pcm(4) fest kodiert. Es gibt zwar viele Anwendungen und Dienste, die den Mixer einstellen können und die eingestellten Werte bei jedem Start wieder setzen, am einfachsten ist es allerdings, die Werte direkt im Treiber einzustellen. Der Mixer kann in der Datei /boot/device.hints eingestellt werden:
hint.pcm.0.vol="100"
Die Zeile setzt die Lautstärke des Mixers auf den Wert 100, sobald das Modul pcm(4) geladen wird.
Anmerkung: Diese Einstellungen funktionieren ab FreeBSD 5.3.
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