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1. Einleitung

Dieses HOWTO enthält viele Informationen aus dem Serial HOWTO von Greg Hankins und behandelt externe und interne Modems. Bei den internen Modems liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung von ISA-Bus-Modems, obwohl das meiste auch für PCI-Bus-Modems gelten sollte. Für PCMCIA-Modems siehe das (englische) PCMCIA HOWTO: »PCMCIA serial and modem devices«. Dieses HOWTO behandelt weder PPP (Point-To-Point Protocol, es wird verwendet, um mit Hilfe eines Modems eine Verbindung zum Internet herzustellen) noch Kommunikationsprogramme. Es erklärt aber, wie Kommunikationsprogramme verwendet werden, um zu testen, ob Ihr Modem korrekt funktioniert und eine Verbindung aufgebaut werden kann. Wenn Sie ein Modem verwenden möchten, um einen Zugang zum Internet zu bekommen, dann ist es notwendig, PPP einzurichten. Es gibt eine Menge Dokumentation über PPP (siehe z.B. im Verzeichnis /usr/doc/ppp; es gibt auch ein PPP HOWTO).

1.1 Copyright

Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Das Copyright für die englische Version, auf der dieses Dokument basiert, liegt bei David S. Lawyer und Greg Hankins. Das Copyright für die deutsche Version liegt bei Claus Poltermann und Marco Budde.

Das Dokument darf gemäß der GNU General Public License verbreitet werden. Insbesondere bedeutet dieses, daß der Text sowohl über elektronische wie auch physikalische Medien ohne die Zahlung von Lizenzgebühren verbreitet werden darf, solange dieser Copyright Hinweis nicht entfernt wird. Eine kommerzielle Verbreitung ist erlaubt und ausdrücklich erwünscht. Bei einer Publikation in Papierform ist das Deutsche Linux HOWTO Projekt hierüber zu informieren.

1.2 Hinweise zur deutschen Übersetzung

Dieses HOWTO basiert auf dem englischen Modem HOWTO von David S. Lawyer. Die Übersetzung habe ich nicht immer wortwörtlich durchgeführt, um dem Text einen deutschsprachigen Charakter zu verleihen. An manchen Stellen habe ich den Text gegenüber dem Original auch erweitert, wenn ich der Ansicht war, dass einige zusätzliche erklärende Worte zu einem besseren Verständnis beitragen könnten. Hinweise aller Art und Fragen richten Sie bitte daher zuerst an mich (Claus.Poltermann@gmx.de); falls das Problem auch das englische Original betrifft, werde ich die Hinweise weiterleiten. Die meisten der in diesem Text enthaltenen Rechtschreibfehler wurden allerdings durch die Rechtschreibreform legalisiert. Entgegen dem im Deutschen üblichen unpersönlichen man-Stil findet sich der Leser häufig direkt, wenn auch höflich distanziert, mit »Sie« angesprochen - das schulterklopfende »Du« erschien mir zu persönlich für die Übersetzung des englischen »you«. Wider besseres Wissen habe ich für den Plural von Modem »Modems« statt »Modeme« verwendet, weil sich diese Bezeichnung in der Praxis durchgesetzt hat. Und schließlich mögen mir Benutzerinnen von Linux verzeihen, wenn sie in diesem Text als »Benutzer« oder »Anwender« angesprochen werden.

1.3 Für zukünftige Versionen ist Ihre Mitarbeit erwünscht

Wenn Sie in diesem Text sachliche oder logische Fehler, Rechtschreibfehler oder Unklarheiten feststellen, oder wenn Sie eine andere Ansicht haben als hier dargestellt, dann lassen Sie es mich bitte wissen. Bitte vergewissern Sie sich aber vorher, dass Sie die neueste Version haben. Bitte senden Sie mir auch jede andere Information, von der Sie glauben, dass Sie in diesem Zusammenhang behandelt werden soll.

1.4 Neue Versionen dieses HOWTOs

Neue Versionen dieses Modem-HOWTOs werden alle paar Monate veröffentlicht. Vielleicht finden Sie Hinweise zu Ihrem Problem in der aktuellsten Version. Sie ist als Online-Version oder zum Herunterladen auf der Homepage des Deutschen Linux HOWTO Projekts

http://www.tu-harburg.de/dlhp/

erhältlich.

1.5 Was ist ein Modem?

Ein Modem ist ein Gerät, welches es ermöglicht, digitale Signale über gewöhnliche Telefonleitungen zu senden, die nicht für die Übertragung digitaler Signale ausgelegt sind. Solche Leitungen werden im folgenden als »analog« bezeichnet. Analoge Telefonleitungen sind geeignet, um vor allem die zur sprachlichen Verständigung notwendigen niedrigen Frequenzen (bis ca. 3 kHz) zu übertragen. Eine »digitale« Telefonleitung ist dagegen technisch auf die bei der Übertragung von (hochfrequenten) digitalen Signalen auftretenden Effekte abgestimmt. Wenn alle Telefonleitungen digital wären, dann bräuchte man kein Modem. Es erlaubt dem Computer sich mit dem Rest der Welt zu verbinden und mit ihr zu kommunizieren. Wenn man ein Modem verwendet, dann nutzt man normalerweise auch ein Kommunikationsprogramm oder einen Web Browser, um über eine Telefonleitung eine Wählverbindung aufzubauen und Daten zu übertragen. Ein fortgeschrittener Modem-Benutzer kann sein System so einrichten, dass andere sein Modem (natürlich wiederum mit Hilfe eines Modems) anrufen und den angeschlossenen Computer verwenden können. Dies wird als »Einwahl« bezeichnet (engl. »Dial-in«).

Es gibt zwei Grundtypen von Modems für einen PC: externe Modems und interne Modems. Das externe Modem steht auf Ihrem Schreibtisch ausserhalb des PC, während das interne Modem sich nicht sichtbar im Inneren des PC befindet. Das externe Modem wird mit einem Anschluss an der Rückseite des PCs verbunden, der als serieller Port (oder auch serielle Schnittstelle) bekannt ist. Das interne Modem ist eine Steckkarte, die im Computer installiert wird und über einen (unsichtbaren) eingebauten seriellen Port verfügt. Ein detaillerter Vergleich ist im Abschnitt Externe und interne Modems zu finden. Wenn Sie sich also für ein internes Modem entscheiden, dann entscheiden Sie sich auch für einen dedizierten seriellen Port; das ist ein Port, der nur für dieses Modem verwendet werden kann und nicht für ein anderes Gerät, wie z.B. ein anderes Modem oder einen Drucker. Unter Linux heißen die seriellen Ports ttyS0, ttyS1, usw.; dies entspricht üblicherweise den unter DOS/Windows bekannten Schnittstellen COM1, COM2, usw.

Der serielle Port ist nicht zu verwechseln mit dem »Universal Serial Bus« USB. Der USB verwendet einen speziellen Anschluß und es werden vermehrt Peripheriegeräte wie z.B. Modems mit einer USB Schnittstelle angeboten. Im Abschnitt Grundwissen über Modems und serielle Ports sind Modems und serielle Ports genauer beschrieben.

Viele Modems können auch Faxe versenden (Fax Modems). Der Abschnitt Fax enthält eine Übersicht über Fax Software. »Voice Modems« können als Anrufbeantworter eingesetzt werden und sprachliche Nachrichten verarbeiten, siehe Sprachnachrichten.

1.6 Hinweise zur schnellen Installation

Installation eines externen Modems

Verbinden Sie das Modem mithilfe eines Modemkabels mit einem freien seriellen Anschluß am PC. Den Namen des seriellen Ports müssen Sie wissen: In den meisten Fällen entspricht COM1 ttyS0 und COM2 ttyS1. Eventuell müssen Sie im BIOS Setup nachsehen. Außerdem muss das Modem noch mit Strom versorgt werden; dies geschieht meist über ein passendes Steckernetzteil. Weitere Hinweise finden Sie im Abschnitt Alle Modems.

Interne Modems (ISA Bus)

Wenn sich das Modem nur unter MS Windows betreiben läßt, haben Sie leider Pech und Sie können es unter Linux nicht benutzen.

Wenn Sie bereits zwei serielle Ports haben, konfigurieren Sie den internen Modemport als dritten seriellen Port (ttyS2 entspricht COM3). Dazu benötigen Sie eine freie IRQ Nummer. Oft können Sie dafür IRQ5 verwenden, wenn Sie keinen zweiten parallelen Port oder keine Soundkarte haben. Dann setzten Sie die Jumper (das sind winzige Anschlussstifte auf der Platine, die mit einer kleinen Brücke verbunden werden oder kleine Schiebeschalter von der Größe eines ICs) auf dem internen Modem auf diesen IRQ und die I/O-Adresse auf 3E8 (ttyS2).

Dies ist oft leichter gesagt als getan. Wenn das Modem ein PnP (Plug and Play) Modem für den ISA-Bus ist, kann diese Einstellung vielleicht auch mit Hilfe des Programms isapnp aus den »isapnptools« durchgeführt werden. Weitere Hinweise dazu erhalten Sie mit

man isapnp

oder in den entsprechenden FAQs. Es gibt auch ein Plug-and-Play HOWTO. Bei einem PnP-BIOS können Sie im CMOS-Setup einstellen, dass Sie kein PnP-Betriebssystem haben; das BIOS kann dann passende Werte für IRQ- und I/O-Adresse in der Modemkarte einstellen. Falls Sie das Modem unter Windows 9x konfiguriert haben, habe ich einmal geglaubt, dass Windows so freundlich sein würde, die passende Konfiguration (IRQ- und I/O-Adresse) in den BIOS-Flash-Speicher zu schreiben, so dass sie vom BIOS verwendet werden kann, wenn Linux gestartet wird. Aber Windows verhält sich nicht immer so; probieren Sie dies nur als letzte Möglichkeit. Vielleicht gibt es auch einen Weg, die PnP-Funktionalität mithilfe von Windows-Software, die mit dem Modem geliefert wurde, zu deaktivieren.

Schließlich müssen Sie noch die Datei finden, von der aus setserial aufgerufen wird und etwa folgende Zeile hinzufügen:

 
setserial /dev/ttyS2 irq5

Weitere Informationen finden Sie im nächsten Abschnitt.

Alle Modems

Verbinden Sie das Modem mit der Telefonleitung. Starten Sie ein Terminalprogramm wie minicom und rufen Sie das Konfigurationsmenü für den seriellen Port auf. Weisen Sie ihm eine hohe Baudrate zu, die ein mehrfaches der Bitrate Ihres Modems beträgt; siehe auch Geschwindigkeitstabelle. Geben Sie den vollständigen Namen des seriellen Ports an wie z.B. /dev/ttyS1. Schalten Sie die Hardwareflusskontrolle ein (RTS/CTS). Sie müssen diese Einstellungen nun abspeichern und minicom beenden. Starten Sie minicom erneut, geben Sie AT ein, um zu überprüfen, ob Ihr Modem erkannt wird und mit OK antwortet. Rufen Sie dann das Nummernverzeichnis auf und wählen Sie eine Nummer.


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