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4. Wie verschicke und empfange ich E-Mail?

Zunächst versichert man sich, daß sendmail installiert ist. Sendmail sortiert interne und ausgehende Post und sammelt ausgehende Post, bis es möglich ist, sie abzusenden.

Sendmail wird in /etc/sendmail.cf konfiguriert. Ein Beispiel, das Kunden eines ISP benutzen können, befindet sich in:

ftp.sn.no:/user/egilk/sendmail.cf

Dies stützt sich auf procmail als das Programm, das E-Mail versendet. Es kann aber leicht so geändert werden, daß deliver benutzt wird.

Man braucht natürlich eine offizielle Adresse für ausgehende Post, die in /etc/sendmail.cf angegeben wird.

# für wen ich mich ausgebe (leer für kein Masquerading)
DMacme.net
Hier wird angenommen, daß der lokale Benutzername der gleiche ist, den man auch beim ISP hat. Jetzt ist sendmail so eingerichtet, daß es Post direkt an den Empfänger schickt. Um lange und wiederholte Verbindungen in dem Fall zu vermeiden, daß die Verbindung zum Empfänger langsam und unregelmäßig ist, ist es gut, wenn man seinen ISP als Puffer benutzt. Das kann in der DS-Angabe eingetragen werden:
# "Smart" relay host (kann leer sein)
DSmail.acme.net
Zu beachten ist, daß sendmail ein wenig empfindlich ist, was die Behandlung von Tabulatorzeichen in sendmail.cf angeht. Man sollte vielleicht den Editor vi benutzen, um sicherzugehen, daß diese Tabulatorzeichen unverändert bleiben.

Der Empfang von E-Mail kann oft über das POP3-Protokoll geschehen, das bei jeder Verbindungsaufnahme aufgerufen werden kann. Das kann man über folgendes Skript ausprobieren:

sendmail -q
popclient -3 -v mail.acme.net -u dirk \
          -p "UnheimlichGeheim" \
          -k -o /usr/spool/mail/dirk
Dieses Skript kann man aufrufen, nachdem die PPP-Verbindung hergestellt worden ist. Man sollte darauf achten, daß dieses Skript nur Testzwecken dient; darum sollte man sich versichern, daß der eigene Briefkasten unverändert bleibt, während es läuft. Die Option -k bedeutet, daß die Post im Briefkasten beim ISP bleibt und daß man nur eine Kopie erhält. Diese Option sollte man natürlich entfernen, wenn man sicher ist, daß alles funktioniert.

Man beachte, daß das Paßwort in der Kommandozeile steht. Dem sollte wirklich so bald wie möglich abgeholfen werden.

Eine sichere und bessere Version dieses Skripts befindet sich hier:

ftp.sn.no:/user/egilk/pop-script.tar.gz

Diese Version des Skripts benötigt ein installiertes procmail, aber das wird man nie bereuen:

metalab.unc.edu:/pub/Linux/system/Mail/mailhandlers/

Bei procmail handelt es sich um ein einfaches und leistungsfähiges Werkzeug, daß eingehende E-Mail aufgrund vieler verschiedener Kriterien sortieren kann. Außerdem kann es sich um automatische Aufgaben wie eine Ferienvertretung kümmern.

Wenn man procmail wie in diesem Fall direkt benutzt, liegt der Fall etwas anders, als er in der Dokumentation zu procmail beschrieben ist. Man braucht keine .forward-Datei und auch keine .procmailrc. Letztere braucht man nur, wenn die Post sortiert werden soll.

Eine Benutzeroberfläche, mit der man Post lesen und versenden kann, findet man in Programmen wie Pine oder Elm.

In letzter Zeit hat sich fetchmail als sehr interessante Alternative zu popclient erwiesen. Die neueste Version gibt es auf:

ftp.ccil.org:/pub/esr/fetchmail/

Als normaler Kunde eines ISP benötigt man eigentlich keinen aktivierten sendmail-Daemon. Um Ressourcen zu sparen, kann man deswegen den Aufruf von sendmail unterdrücken, wie er sich normalerweise in /etc/rc.d/rc.M befindet.

Anstelle von sendmail kann man auch das einfachere smail benutzen. Eine gute Beschreibung der Programme und auch vieles andere, was hier erwähnt wird, findet man im Linux Network Administrator's Guide.

Es gibt auch ein m4 Makropaket, um eine neue sendmail.cf zu erzeugen. Für eine einfache Installation kann man genausogut eine bestehende Konfiguration verändern.

Es gibt auch noch einfachere, aber weniger leistungsfähige Alternativen. Pine zum Beispiel kann auch alleine laufen, wenn es richtig konfiguriert ist. Eventuell kann man auch neuere Versionen einiger WWW-Browser verwenden.

Viele sind vom Emacs-Modul Gnus zur Behandlung von E-Mail und News begeistert. Weitere Informationen hierzu befinden sich in:

http://www.ifi.uio.no/~larsi/

Eine Alternative zu popclient ist pop-perl5. Es ist hier erhältlich:

metalab.unc.edu:/pub/Linux/System/Mail/


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Generated: 2007-01-26 17:56:56