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Sie haben also vor, von DOS auf Linux zu wechseln? Gute Idee, aber Vorsicht: es ist vielleicht nicht das richtige System für Sie. Meiner Meinung nach gibt es so etwas wie den besten Computer oder das beste Betriebssystem nicht: Es hängt davon ab, was man damit machen will. Darum glaube ich, daß Linux nicht notwendig das beste System für alle Leute ist, selbst wenn es technisch vielen kommerziellen Betriebssystemen überlegen ist. Typische Nutzer, die von Linux profitieren werden, sind Leute aus dem technischen Bereich, die Dinge wie TeX, Internet, Programmierung u.ä. betreiben.
Weiterhin ist Linux sehr gut geeignet für einen Einsatz als eine der vielen Arten von Server, da hier viel Software bereits dabei ist, die auf anderen Systemen erst für viel Geld gekauft werden muß. Darüber hinaus hat Linux oft deutlich geringere Hardwareanforderungen bei besserer Leistung als andere kommerzielle Serverbetriebssysteme.
Wenn man hauptsächlich kommerzielle Software benutzen will, sollte man sich vorher vergewissern, daß entsprechendes auch vorhanden ist (es gibt z.B. einige Office Programme wie Star Office, welches für den privaten Gebrauch kostenlos ist, Applixware oder Word Perfect). Wer nicht die Bereitschaft mitbringt, auch einmal in die Dokumentation zu schauen und das eine oder andere Konfigurationsfile von Hand mit dem Texteditor zu bearbeiten, der sollte sich besser nach etwas anderem umschauen. Außerdem wird unter Linux sehr viel mit der Kommandozeile gearbeitet. Ein paar Englischkenntnisse sind auch sehr hilfreich.
Linux ist (im Moment) nicht so einfach zu benutzen wie z.B. Windows oder Mac. Man sollte daher bereit sein, in sein System etwas Bastelarbeit zu stecken. Trotzdem bin ich 100%'ig überzeugt, daß, wenn man diese Art von Nutzer ist, man absolut begeistert von Linux sein wird. Es hängt alles nur von einem selbst ab. Außerdem kann man ja jederzeit noch andere Betriebssysteme wie DOS, Win 3.x, Win95 u.a. gleichzeitig auf der Platte haben.
Voraussetzungen, die ich für dieses Dokument mache:
COMMAND.COM
- ist bash
;
metalab.unc.edu:/pub/Linux/docs/LDP
bezogen werden können.
Dieses HOWTO ersetzt das alte From DOS to Linux - Quick! mini-HOWTO. Man beachte, daß, wenn nicht anderweitig vermerkt, sich alle Informationen auf das gute alte DOS beziehen. Es gibt einen Abschnitt über Windows, aber man sollte immer im Gedächtnis behalten, daß Windows und Linux ganz verschieden sind, im Gegensatz zu DOS, das eine Art armer Verwandter von UNIX ist.
Sie haben gerade Linux und die Programme, die Sie brauchen, auf dem PC
installiert. Sie haben sich einen Account eingerichtet (wenn nicht, sollte
das schleunigst mit adduser
nachgeholt werden) und Linux läuft.
Name und Paßwort sind eingegeben, und Sie sitzen jetzt vor dem Bildschirm
und fragen sich: "Was jetzt?".
Nicht verzweifeln. Sie sind fast soweit, die Dinge auch unter Linux zu machen, die Sie von DOS her kennen und viele mehr. Wenn Sie jetzt unter DOS wären, würden Sie wahrscheinlich einige der folgenden Dinge tun:
cd
, md
,
rd
, oder dir
;
AUTOEXEC.BAT
und CONFIG.SYS
;
Sie werden erfreut sein, daß diese Dinge unter Linux ganz ähnlich funktionieren wie unter DOS. Der Durchschnittsnutzer verwendet unter DOS nur einen kleinen Teil der über 100 verfügbaren Kommandos, was unter Linux mehr oder weniger ähnlich aussieht.
Noch ein paar Hinweise, bevor's weitergeht:
Wie kommt man wieder heraus: Auf der Textkonsole CTRL-ALT-DEL drücken und warten, bis Linux alles Notwendige für das Beenden des Systems getan hat und meldet, daß alles erledigt ist (wer ganz sicher gehen will, wartet, bis der Computer wieder anfängt zu booten) und schaltet dann den Rechner aus. Unter X beendet man zunächst den X-Server mit CTRL-ALT-BACKSPACE oder mit einem entsprechenden Menüpunkt des Windowmanagers. Danach kann dann Linux mit CTRL-ALT-DEL wie oben beendet werden. Niemals den Rechner einfach ausschalten, denn es könnte sein, daß Linux ein paar Informationen noch nicht auf die Platte geschrieben hat und das Filesystem so beschädigt wird. Unter Win95 ist ein solches Vorgehen jetzt auch als "Systemabschluß" vorgeschrieben.
Im Gegensatz zu DOS hat Linux eingebaute Sicherheitsmechanismen, da
es als Multiuserbetriebssystem konzipiert ist. Dateien und Verzeichnisse
besitzen Zugriffsrechte, so daß nicht alle Dateien von allen Nutzern
gelesen oder beschrieben werden können (Siehe Abschnitt
Rechte und Eigentümer). Die einzige Ausnahme ist
der Nutzer mit dem Loginnamen root
, der sämtliche Rechte besitzt und
der Systemverwalter ist. Wenn man an seinem eigenen PC arbeitet, ist man
dann auch gleichzeitig sein eigener root
. Man sollte sich jedoch
grundsätzlich nur dann als root
im System anmelden, wenn die Dinge,
die man erledigen will, dieses unbedingt erfordern. Dieser
Mechanismus zur Trennung von verschiedenen Nutzern ist nicht mit dem
Loginmechanismus von Win95 zu vergleichen. Dort dient er im Wesentlichen
nur dazu, verschiedenen Nutzern verschiedene Konfigurationen ihrer
Umgebung bereitzustellen. Viren, wild gewordenen Programmen und
unvorsichtigen oder böswilligen Nutzern ist es nach wie vor möglich, wie
unter DOS, das gesamte System mit allen Daten auf einen Streich ins
Nirwana zu befördern.
Das Beste ist, man experimentiert einfach ein wenig herum und probiert die
Sachen selber aus. Auch hier gilt: Nur als root
arbeiten, wenn
unbedingt notwendig. Hilfe kann man auf eine der folgenden Arten bekommen:
help
ein;
man kommando
ein. Das ruft die zu kommando
gehörige
Manualseite auf (die man page).
info kommando
ruft, falls verfügbar, die zu kommando
gehörige info-Seite auf. Info ist ein auf Hypertext basierendes
Dokumentationssystem. Am Anfang ist es vielleicht etwas
gewöhnungsbedürftig.
apropos kommando
oder
whatis kommando
benutzen.
Ein Großteil der Mächtigkeit und der Flexibilität von UNIX rührt vom Konzept der Umleitung und des Pipings her, welches hier weit leistungsfähiger ist als unter DOS. Einfache Kommandos können auf diese Art und Weise kombiniert werden, um komplexe Aufgaben zu erledigen. Man sollte davon regen Gebrauch machen.
Bezeichnungen: <...>
bedeutet, daß etwas angegeben werden muß,
während [...]
bedeutet, daß die Angabe optional ist. Beispiel:
$ tar -tf <file.tar> [> Zieldatei]
file.tar
muß angegeben werden, während die Umleitung in die Datei
Zieldatei
nicht zwingend ist.
Von jetzt ab steht MSL hier als Abkürzung für Bitte die Manualseiten für weitere Informationen zu Rate ziehen
Wollen Sie sofort loslegen? Dann eine kurze Übersicht:
DOS Linux Bemerkung
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BACKUP tar -Mcvf device dir/ völlig anders
CD dirname\ cd dirname/ fast die gleiche Syntax
COPY file1 file2 cp file1 file2 dito
DEL file rm file Vorsicht - kein undelete
DELTREE dirname rm -R dirname/ dito
DIR ls nicht ganz die gleiche Syntax
EDIT file vi file sehr gewöhnungsbedürftig
emacs file etwas besser
jstar file etwa wie DOS' edit
FORMAT fdformat unterschiedliche Syntax
mount, umount
HELP command man command gleiches Schema
MD dirname mkdir dirname/ fast die gleiche Syntax
MOVE file1 file2 mv file1 file2 dito
NUL /dev/null dito
PRINT file lpr file dito
PRN /dev/lp0,
/dev/lp1 dito
RD dirname rmdir dirname/ fast die gleiche Syntax
REN file1 file2 mv file1 file2 nicht für mehrere Dateien
RESTORE tar -Mxpvf device andere Syntax
TYPE file less file viel besser
WIN startx Dazwischen liegen Welten!
Wenn Sie mehr als nur eine Tabelle haben wollen, können Sie weiteres in den folgenden Abschnitten erfahren.
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Generated: 2007-01-26 17:56:56