3.6. Anhängen und Abhängen von Dateisystemen

Ein Dateisystem wird am besten als ein Baum mit der Wurzel / veranschaulicht. /dev, /usr, und die anderen Verzeichnisse im Rootverzeichnis sind Zweige, die wiederum eigene Zweige wie /usr/local haben können.

Es gibt verschiedene Gründe, bestimmte dieser Verzeichnisse auf eigenen Dateisystemen anzulegen. /var enthält log/, spool/ sowie verschiedene andere temporäre Dateien und kann sich daher schnell füllen. Es empfiehlt sich, /var von / zu trennen, da es schlecht ist, wenn das Root-Dateisystem voll läuft.

Ein weiterer Grund bestimmte Verzeichnisbäume auf andere Dateisysteme zu legen, ist gegeben, wenn sich die Verzeichnisbäume auf gesonderten physikalischen oder virtuellen Platten, wie Network File System oder CD-ROM-Laufwerken, befinden.

3.6.1. Die fstab Datei

Während des Boot-Prozesses werden in /etc/fstab aufgeführte Verzeichnisse, sofern sie nicht mit der Option noauto versehen sind, automatisch angehangen.

Die Zeilen in /etc/fstab haben das folgende Format:

device   /mount-point   fstype   options   dumpfreq   passno
device

Ein existierender Gerätename wie in Abschnitt 16.2 beschrieben.

mount-point

Ein existierendes Verzeichnis, an das das Dateisystem angehangen wird.

fstype

Der Typ des Dateisystems, der an mount(8) weitergegeben wird. FreeBSDs Standarddateisystem ist ufs.

options

Entweder rw für beschreibbare Dateisysteme oder ro für schreibgeschützte Dateisysteme, gefolgt von weiteren benötigten Optionen. Eine häufig verwendete Option ist noauto für Dateisysteme, die während der normalen Bootsequenz nicht angehangen werden sollen. Weitere Optionen finden sich in mount(8).

dumpfreq

Gibt die Anzahl der Tage an, nachdem das Dateisystem gesichert werden soll. Fehlt der Wert, wird 0 angenommen.

passno

Bestimmt die Reihenfolge, in der die Dateisysteme überprüft werden sollen. Für Dateisysteme, die übersprungen werden sollen, ist passno auf null zu setzen. Für das Root-Dateisystem, das vor allen anderen überprüft werden muss, sollte der Wert von passno eins betragen. Allen anderen Dateisystemen sollten Werte größer eins zugewiesen werden. Wenn mehrere Dateisysteme den gleichen Wert besitzen, wird fsck(8) versuchen, diese parallel zu überprüfen.

3.6.2. Das mount Kommando

mount(8) hängt schließlich Dateisysteme an.

In der grundlegenden Form wird es wie folgt benutzt:

# mount device mountpoint

Viele Optionen werden in mount(8) beschrieben, die am häufigsten verwendeten sind:

Optionen von mount

-a

Hängt alle Dateisysteme aus /etc/fstab an. Davon ausgenommen sind Dateisysteme, die mit “noauto” markiert sind, die mit der Option -t ausgeschlossen wurden und Dateisysteme, die schon angehangen sind.

-d

Führt alles bis auf den mount-Systemaufruf aus. Nützlich ist diese Option in Verbindung mit -v. Damit wird angezeigt, was mount(8) tatsächlich versuchen würde, um das Dateisystem anzuhängen.

-f

Erzwingt das Anhängen eines unsauberen Dateisystems oder erzwingt die Rücknahme des Schreibzugriffs, wenn der Status des Dateisystems von beschreibbar auf schreibgeschützt geändert wird.

-r

Hängt das Dateisystem schreibgeschützt ein. Das kann auch durch Angabe von ro als Argument (rdonly vor FreeBSD 5.2) der Option -o erreicht werden.

-t fstype

Hängt das Dateisystem mit dem angegebenen Typ an, oder hängt nur Dateisysteme mit dem angegebenen Typ an, wenn auch -a angegeben wurde.

Die Voreinstellung für den Typ des Dateisystems ist “ufs”.

-u

Aktualisiert die Mountoptionen des Dateisystems.

-v

Geschwätzig sein.

-w

Hängt das Dateisystem beschreibbar an.

-o erwartet eine durch Kommata separierte Liste von Optionen, unter anderem die folgenden:

nodev

Beachtet keine Gerätedateien auf dem Dateisystem. Dies ist eine nützliche Sicherheitsfunktion.

noexec

Verbietet das Ausführen von binären Dateien auf dem Dateisystem. Dies ist eine nützliche Sicherheitsfunktion.

nosuid

SetUID und SetGID Bits werden auf dem Dateisystem nicht beachtet. Dies ist eine nützliche Sicherheitsfunktion.

3.6.3. Das umount Kommando

umount(8) akzeptiert als Parameter entweder einen Mountpoint, einen Gerätenamen, oder die Optionen -a oder -A.

Jede Form akzeptiert -f, um das Abhängen zu erzwingen, und -v, um etwas geschwätziger zu sein. Seien Sie bitte vorsichtig mit -f: Ihr Computer kann abstürzen oder es können Daten auf dem Dateisystem beschädigt werden, wenn Sie das Abhängen erzwingen.

-a und -A werden benutzt um alle Dateisysteme, deren Typ durch -t modifiziert werden kann, abzuhängen. -A hängt das Rootdateisystem nicht ab.

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Generated: 2007-01-26 17:56:55