11.11. Einstellungen mit sysctl

Mit sysctl(8) können Sie Änderungen an einem laufenden FreeBSD System vornehmen. Unter anderem können Optionen des TCP/IP-Stacks oder des virtuellen Speichermanagements verändert werden. Unter der Hand eines erfahrenen Systemadministrators kann dies die Systemperformance erheblich verbessern. Über 500 Variablen können mit sysctl(8) gelesen und gesetzt werden.

Der Hauptzweck von sysctl(8) besteht darin, Systemeinstellungen zu lesen und zu verändern.

Alle auslesbaren Variablen werden wie folgt angezeigt:

% sysctl -a

Sie können auch eine spezielle Variable, z.B. kern.maxproc lesen:

% sysctl kern.maxproc
kern.maxproc: 1044

Um eine Variable zu setzen, benutzen Sie die Syntax Variable= Wert:

# sysctl kern.maxfiles=5000
kern.maxfiles: 2088 -> 5000

Mit sysctl können Sie Strings, Zahlen oder Boolean-Werte setzen. Bei Boolean-Werten setzen sie 1 für wahr und 0 für falsch.

Wenn Sie Variablen automatisch während des Systemstarts setzen wollen, fügen Sie die Variablen in die Datei /etc/sysctl.conf ein. Weiteres entnehmen Sie bitte der Hilfeseite sysctl.conf(5) und dem Abschnitt 11.10.4.

11.11.1. Schreibgeschützte Variablen

Contributed by Tom Rhodes.

Manchmal ist es notwendig, obwohl es nicht empfohlen ist, schreibgeschützte sysctl-Variablen zu verändern.

Beispielsweise hat cardbus(4) auf einigen Laptops Schwierigkeiten, Speicherbereiche zu erkennen. Es treten dann Fehlermeldungen wie die folgende auf:

cbb0: Could not map register memory
device_probe_and_attach: cbb0 attach returned 12

Um dieses Problem zu lösen, muss eine schreibgeschützte sysctl-Variable verändert werden. Eine OID kann in der Datei /boot/loader.conf überschrieben werden. Die Datei /boot/defaults/loader.conf enthält Vorgabewwerte für sysctl-Variablen.

Das oben erwähnte Problem wird durch die Angabe von hw.pci.allow_unsupported_io_range=1 in /boot/loader.conf gelöst. Danach sollte cardbus(4) fehlerfrei funktionieren.

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