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Das rcNG-System von NetBSD zum Start von Systemdiensten wurde in FreeBSD integriert. Die zu diesem System gehörenden Dateien sind im Verzeichnis /etc/rc.d abgelegt. Die Skripten in diesem Verzeichnis akzeptieren die Optionen start, stop und restart. Beispielsweise kann sshd(8) mit dem nachstehenden Kommando neu gestartet werden:
# /etc/rc.d/sshd restart
Analog können Sie andere Dienste starten und stoppen. Normalerweise werden die Dienste über Einträge in der Datei rc.conf(5) gestartet. Der Network Address Translation Dæmon wird zum Beispiel mit dem folgenden Eintrag in /etc/rc.conf aktiviert:
natd_enable="YES"
Wenn dort bereits die Zeile natd_enable="NO" existiert, ändern Sie einfach NO in YES. Die rc-Skripten starten, wie unten beschrieben, auch abhängige Dienste.
Da das rcNG-System primär zum automatischen Starten und Stoppen von Systemdiensten dient, funktionieren die Optionen start, stop und restart nur, wenn die entsprechenden Variablen in /etc/rc.conf gesetzt sind. Beispielsweise funktioniert das Kommando sshd restart nur dann, wenn in /etc/rc.conf die Variable sshd_enable auf YES gesetzt wurde. Wenn Sie die Optionen start, stop oder restart unabhängig von den Einstellungen in /etc/rc.conf benutzen wollen, müssen Sie den Optionen mit dem Präfix “force” verwenden. Um beispielsweise sshd unabhängig von den Einstellungen in /etc/rc.conf neu zu starten, benutzen Sie das nachstehende Kommando:
# /etc/rc.d/sshd forcerestart
Ob ein Dienst in /etc/rc.conf aktiviert ist, können Sie leicht herausfinden, indem Sie das entsprechende rc.d-Skript mit der Option rcvar aufrufen. Ein Administrator kann beispielsweise wie folgt prüfen, ob der sshd-Dienst in /etc/rc.conf aktiviert ist:
# /etc/rc.d/sshd rcvar # sshd $sshd_enable=YES
Anmerkung: Die zweite Zeile (# sshd) wird vom Kommando sshd ausgegeben; sie kennzeichnet nicht die Eingabeaufforderung von root.
Ob ein Dienst läuft, kann mit der Option status abgefragt werden. Das folgende Kommando überprüft, ob der sshd auch wirklich gestartet wurde:
# /etc/rc.d/sshd status sshd is running as pid 433.
Die Option reload initialisiert einen Dienst neu. Dem Dienst wird über ein Signal mitgeteilt, dass er seine Konfigurationsdateien neu einlesen soll. Oft wird dazu das Signal SIGHUP verwendet.
Die meisten Systemdienste werden beim Systemstart vom rcNG-System gestartet. Zum Beispiel aktiviert das Skript bgfsck die Prüfung von Dateisystemen im Hintergrund. Das Skript gibt die folgende Meldung aus, wenn es gestartet wird:
Starting background file system checks in 60 seconds.
Viele Systemdienste hängen von anderen Diensten ab. NIS und andere RPC-basierende Systeme hängen beispielsweise von dem rpcbind-Dienst (portmapper) ab. Im Kopf der Startskripten befinden sich die Informationen über Abhängigkeiten von anderen Diensten und weitere Metadaten. Mithilfe dieser Daten bestimmt das Programm rcorder(8) beim Systemstart die Startreihenfolge der Dienste. Folgende Schlüsselwörter werden im Kopf der Startskripten verwendet:
PROVIDE: Gibt die Namen der Dienste an, die mit dieser Datei zur Verfügung gestellt werden.
REQUIRE: Gibt die Namen der Dienste an, von denen dieser Dienst abhängt. Diese Datei wird nach den angegebenen Diensten ausgeführt.
BEFORE: Zählt Dienste auf, die auf diesen Dienst angewiesen sind. Diese Datei wird vor den angegebenen Diensten ausgeführt.
KEYWORD: FreeBSD oder NetBSD. Unterscheidet Funktionen, die von der BSD-Variante abhängen.
Mit diesem System kann ein Administrator den Start von Systemdiensten einfach steuern, ohne mit den Schwierigkeiten des “runlevel”-Systems anderer UNIX® Systeme kämpfen zu müssen.
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